Was Sie über Ihre Ur-Oma wissen sollten
SM
Wenn mich Menschen fragen, wie sie mit der Genealogie anfangen sollen, dann rate ich immer, erst einmal den eigenen Stammbaum bis zur Ur-Großeltern-Generation zu erstellen. Man kann dann leicht sehen, welche Daten und Fakten einem fehlen und was man schon weiß.
Es haben mich inzwischen einige Anfragen erreicht, welche Daten man, denn von den Großeltern und Ur-Großeltern mindestens kennen sollte. Hier also einige Tipps für einen Grundstock. Fünf wichtige Datenarten, die helfen, die Lebensgeschichte der Vorfahren später zu rekonstruieren
1) Namen
Notieren sie im Stammbaum alle Vornamen und den Nachnamen der Vorfahren.
Warum alle Vornamen? Häufig verwenden Menschen ihren zweiten oder dritten Vornamen im Alltag und nicht selten tauchen diese dann später in weiteren Dokumenten, Briefen oder Tagebüchern auf – und zwar ausschließlich. Mein Vater zum Beispiel trägt die Vornamen Horst Wolfgang. Sein Leben lang, war er in der Familie aber immer als Wolfgang bekannt. Nach einem Horst würde man dagegen in Familienunterlagen vergeblich suchen.
Wichtig: Führen sie ihre weiblichen Vorfahren unter ihrem Mädchennamen in ihrem Stammbaum. Denn der Mädchenname ist entscheidend, wenn Sie in diesem Ast des Stammbaums nach weiteren Vorfahren suchen wollen.
2) Geburts-, Heirats- und Sterbedaten
Diese Daten werden zum Grundgerüst der Lebens-Timeline. Sie helfen uns einzuordnen in welcher Zeit unsere Vorfahren lebten. Wir wissen so, wann genau wir nach Informationen über diese Personen suchen sollten.
Wir können außerdem größere historische Ereignisse zuordnen, die sich in der Lebenszeit der Vorfahren ereigneten und das Leben der jeweiligen Person beeinflussten.
Ab 1876 können wir diese Daten in den Personenstandsregistern der Heimat- und Wohnorte finden, davor in den Kirchenbüchern der jeweiligen Gemeinden.
3) Geburts-, Heirats- und Sterbeort
Eine wichtige Information, damit wir wissen, wo wir überhaupt nach Informationen suchen sollten.
Nehmen wir an Sie haben einen Vorfahren mit dem Namen Johann Peter Meier. Dieser Name kam mit Sicherheit zu vielen Zeiten in vielen Orten gleichzeitig vor. Es ist also nicht unwichtig am richtigen Ort zu suchen, um nicht die falsche Person im eigenen Stammbaum zu verorten.
4) Namen und Informationen über weitere Angehörige
Eine Geburtsurkunde verzeichnet in der Regel die Eltern des Kindes. Wenn sie weiter in die Geschichte zurückkommen, ist das in den Geburtseinträge in den Kirchenbüchern so. Für Genealogen sind diese Daten deshalb das Tor zur nächsten Generation im Stammbaum.
Ebenso geben Heiratsurkunden oder -einträge in der Regel die Namen der Eltern, sowie den Wohnort der Eltern an, auch das kann uns helfen unsere Forschung auf eine weitere Generation auszudehnen.
Häufig wird darin auch ein Hinweis darauf gegeben, ob die Eltern noch leben oder bereits verstorben sind. Das kann den Zeitraum eingrenzen, in dem wir nach Informationen über die vorangegangene Generation suchen.
Sterbeurkunden enthalten meist – zusätzlich zu den Sterbedaten - eine Person, die den Sterbefall gemeldet hat. Oft sind das früher Kinder oder Schwiegerkinder gewesen, bevor diese Aufgabe von Krankenhäusern übernommen wurde.
In der Sterbeurkunde erfahren wir außerdem mit wem die Person zuletzt verheiratet war.
Und noch ein spannender Hinweis: In der Heiratsurkunde werden in der Regel die Trauzeugen genannt. Die stammten früher meist aus der Familie und wir erhalten so Hinweise auf weitere Familienangehörige und Verwandtschaft.
5) Beruf
In Geburtsurkunden und Geburteinträgen wird häufig der Beruf des Vaters angegeben. Eine spannende Information, die wir uns notieren sollten, denn das ist einer der Anhaltspunkte, mit dessen Hilfe wird das Leben dieses Vorfahren rekonstruieren können.
Ebenso werden in Heiratsurkunden die Berufe von Braut und Bräutigam, sowie der Eltern und Trauzeugen angegeben.
In Sterbeurkunden wird häufig der Beruf der verstorbenen Person und der der Person genannt, die den Sterbefall meldet. Unschätzbare Kostbarkeiten, die man leicht übersehen kann.